WIE BEWEGUNG DER PSYCHE HILFT

Wenn Sie im größten Trubel nicht mehr wissen, wo vorne und hinten ist, laufen Sie weg oder schlagen Sie zu. Wie Sie diese Lösungswege sozial verträglich in Ihren Alltag einbauen, erfahren Sie hier.

Stress entsteht, wenn Ihnen viele Informationen vorliegen, Sie aber nicht die Zeit haben, diese zu verarbeiten. Dieser Prozess spielt sich im vorderen Teil unseres Gehirns ab, dem Frontalkortex. Sind wir in Bewegung, verlagert sich die Aktivität auf den motorischen Cortex im mittleren Teil, die Aktivität im Frontalkortex lässt nach. Kurz: Vorne ist Pause angesagt, während die Mitte schuftet und das macht die Gedanken wieder klar. Plötzlich ist das Arbeitspensum machbar und Sie gehen wieder mit einem Lächeln durchs Leben.

Jetzt kommt es darauf an, welche Form von Bewegung Sie bevorzugen. Ausdauersport wie Laufen, Spinning oder Schwimmen ist beispielsweise ideal, um den Kopf eine Zeit lang auf Stand-by zu stellen. Achten Sie nur darauf, dass Sie im Wohlfühltempo unterwegs sind. Nicht zu schnell, aber auch nicht zu langsam, damit sich ein sogenanntes Flow-Erlebnis einstellen kann. Ein Flow beschreibt den Zustand, in dem Sie völlig mit der Aufgabe beschäftigt sind, ohne über andere Dinge nachzudenken. Und dieser Zustand entspannt ungemein. 

Klar: Wenn Sie ein zu gemütliches Tempo wählen, hat der vordere Teil vom Gehirn nämlich immer noch genug Energie, um das gedankliche Hamsterrad am Laufen zu halten. Wer jedoch übertreibt, riskiert ernsthaft seine Gesundheit. Eine Untersuchung der McMaster University in Kanada zeigte, dass Übertraining in Kombination mit Stress das Herzinfarkt-Risiko verdreifacht.

Wenn Sie lieber Hanteln in die Höhe stemmen, um runterzukommen, tun Sie das. Schließlich haben die gleichförmigen Bewegungen eine nahezu meditative Wirkung. Allerdings sollten Sie besser auf wenige Wiederholungen setzen – was für den echten Kraftsportler mit viel Gewicht gleichzusetzen ist. Wissenschaftler der Rio de Janeiro State University stellten nämlich fest, dass nach einem Workout mit 12 Wiederholungen mehr Stresshormone ausgestoßen werden als nach einem Training mit nur sechs Wiederholungen. Darum kürzen Sie lieber ab! Erstens können Sie nicht noch mehr Cortisol gebrauchen – Sie sind ja da, um dieses abzubauen – und zweitens lässt ein dauerhaft erhöhter Stresshormonspiegel die Muskeln schrumpfen. Cortisol hat nämlich eine katabole, also abbauende Wirkung. Damit sich nicht Ihre Muskulatur, sondern nur Ihr Stresspegel reduziert, essen Sie nach dem Training etwas Vitamin C-Haltiges. Dieses Vitamin unterstützt den Körper dabei, Stresshormone loszuwerden.

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Auch Fitnesskurse eignen sich fürs Flow-Gefühl. Im Meridian Spa & Fitness finden Sie eine breite Auswahl. Wer seinem Chef am liebsten zumindest gedanklich eins auf die Nase geben würde, ist beim Box Workout, Aqua Kick Punch, der Fight Class oder beim Muay Thai gut aufgehoben. Hier können Sie Aggressionen kontrolliert und garantiert kündigungsfrei loswerden. Wer in hektischen Zeiten lieber in Ruhe entspannen möchte, schaltet am besten bei Formaten wie Stretch & Relax, Yoga oder Tai Chi Modern Style ab. 

Und lassen Sie sich nicht von einem Anti-Stress-Trainingsplan stressen. Eine Studie der University of Sydney zeigte: Sportler, die fünf oder mehr Stunden pro Woche aktiv werden, sind nicht entspannter als die, die weniger Zeit mit Sport verbringen. Ein bis zwei Stunden pro Woche reichen schon aus, um das Risiko an Depressionen zu erkranken, zu senken. Und Depressionen gelten leider als klassische Reaktion auf zu viel Stress. Zudem müssen Sie sich nicht akribisch an feste Trainingstage binden. Planen Sie Ihr Training jeden Sonntag neu und passen Sie es den anderen Terminen der Woche an. So vermeiden Sie unnötigen Zusatz-Stress. 

Macht Stress krank?